In der Schweiz sind bis rund 800 Greenkeeper tätig. Der Bedarf an Fachleuten ist aktuell gross. Die berufsbegleitende Ausbildung wird in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich und Italien angeboten.
Sie hören das Gras wachsen
Sie sind die guten Geister, welche für das ungetrübte Golfspiel die Grundlage schaffen. Sie sind hart arbeitende Profis, die zu allen Tageszeiten von früh bis spät und bei jedem Wetter auf dem Platz anzutreffen sind. Meist führen sie geradezu futuristisch anmutenden Maschinen oder schweben gar mit eingezogenen Rädern über den Rasen. Pech, wenn mal wieder nur die Heugabel übrig blieb.
Und was umfasst das "keep it green" alles?
Nebst dem täglichen kunstvollen Bereitstellen und Optimieren der Spielflächen müssen die Maschinen unterhalten, die Materialien verwaltet, alle Wege, Wasserflächen, Gehölze, Signale instandgehalten und die Naturschutzflächen gepflegt werden. Bei einer solch komplexen und modernen Unternehmung besteht die kontinuierliche Herausforderung, ökonomisch und ökologisch relevante Bereiche wie Energie- und Hilfsstoffverbrauch zu optimieren und Umweltbelastungen zu reduzieren. Dies gelingt nur im Zusammenspiel von Theorie und Praxis.
Mitdenken ist gefragt
Urs Gehrig, Head Greenkeeper: "Für das Düngen des Grases habe ich eine Pionierlösung entwickelt. Das herkömmliche Düngen mit Stickstoffkörnern überzeugte mich nicht. Die Körner wurden oft vom Regen weggespült und belasteten die Gewässer. Statt zwei bis drei Mal pro Jahr mit Körnern dünge ich alle vier Wochen flüssig mit GPS-gesteuerten Spritzen. Der Stickstoffverbrauch konnte halbiert werden, der Rasen wächst gleichmässiger, und dank der hohen Präzision gelangt kein Dünger in die Umgebungsflächen."
Die geforderte Flexibilität hält wach
Beim Golfspiel oder beim Spazieren konzentriert man sich auf das Spiel und die Landschaft und kann sich die enormen Leistungen kaum vorstellen. Gefragt sind zweifellos Multitalente:
Tägliches Mähen, Wässern, Löcher versetzen, Tees auffrischen, Bunker rechen - dies sind Arbeiten, die von aussen wahrgenommen werden.
Eine Menge anderer Arbeiten finden abseits der Blicke statt. Im Frühling und Herbst wird saniert, angepasst, Leitungen müssen installiert, Blumen wollen gepflegt, Bäume geschnitten, Brutkästen aufgehängt werden. Dazu kommt der Maschinen- und Fahrzeugpark, den das Team selbst instand hält. Und nicht zu vergessen sind Koordinationssitzungen, Interviews und ab und zu mal ein Feierabendbier. Die engagierten Anstrengungen mit Kopf, Herz und Hand lohnen sich, denn sowohl Golfrasen wie auch Heumatten, Viehweiden und Getreidefelder gedeihen nachhaltig nur, wenn der Boden gesund ist und fruchtbar bewirtschaftet wird.
Sorgfalt seit Anbeginn
Urs Gehrig: "Dank des äusserst sorgfältigen Umgangs mit dem Boden während der Bauzeit sowie der sorgfältigen Pflege auf den Spielbahnen wie auf den Ausgleichsflächen bleiben auf dem Golfplatz Meggen den nächsten Generationen 52 Hektaren bestes Kulturland erhalten. Hier kann man in Zukunft problemlos wieder Getreide anbauen. Stände hier eine Überbauung, da kennen wohl alle die Antwort."
Lieber Urs und liebe Greenkeeper,
herzlichen Dank, wir schätzen eure Arbeit ausserordentlich.